Donnerstag, 5. August 2010

Ein Traum in grün

Vielleicht sollte ich aufgrund der aktuellen Bedingungen eine neue Rubrik eröffnen, die da heißt "Gute Menschen kochen für mich". Scheinbar habe ich durch meinen Studentenfutter-Post Mitleid und Besorgnis bei meinen Mitmenschen erregt, denn schon trudeln die ersten Lebensrettungspakete bei mir ein... Allen voran dieses grandiose Pesto, das mir tatsächlich gestern, wenn auch vielleicht nicht das Leben, so doch zumindest den Tag gerettet hat, der bis dahin hauptsächlich aus schwarzen Buchstaben auf weißem Papier bestand, die mir gegen Abend so vor den Augen verschwammen, dass ich nach wie vor einige versprengte in meinem Blickfeld zu sehen glaube. Was gibt es schöneres nach so einem Tag als ein Gericht, das mit minimalem Aufwand größtmöglichen Genuss erzeugt und einen so elegant in eine Welt zurückholt, in der es nicht um Diskurse und Metafiktionen, Selbstreflexivität und postmoderne Beliebigkeit geht, sondern um die einfachen Dinge, die das Leben lebenswert machen. Vollkorn-Spaghetti mit Pesto eben. (Das "Vollkorn-" ist natürlich nicht zwingend notwendig, unterstreicht aber sehr schön den nussigen Pesto-Geschmack)
Ein Dank an die edle Spenderin, die sich vielleicht dazu überreden lässt, in einem Kommentar das Rezept dieses traumhaften Pesto zu verraten...

1 Kommentar:

  1. Nichts lieber als das! Was für eine Ehre, hier ein kleines Rezept beisteuern zu dürfen, allerdings ohne Gewichts-oder Mengenangaben, denn ich koche (oder in diesem Fall: püriere)pi mal Daumen:
    Man nehme:
    - so viel Basilikum, wie man bekommen kann
    - gutes Olivenöl
    - Pinienkerne
    - Parmesan, frisch gerieben
    - Knoblauch, Salz und Pfeffer nach Gusto

    Die Pinienkerne hellbraun rösten, bis sie duften, aber nicht zu dunkel, sonst werden sie bitter.
    Vom Basilikum die Blätter abzupfen und in einen Pürierbecher füllen.Dann einen guten Schwupps Olivenöl draufschütten und mit dem Zauberstab pürieren.Mit einem guten Pürierstab geht das,(sonst kann man es auch im Fleischwolf der vielgepriesenen Kitchenaid machen, die ja hoffentlich jeder daheim hat!) man merkt schnell, wieviel Öl es braucht, damit es sämig wird- also beim Pürieren immer wieder etwas Öl zugeben, bis die Konsistenz stimmt.(Aus einem Becher voll etwas hineingequetschter roher Blätter wird mit Öl etwa 1/3 Becher Püree) und auf diese Menge habe ich je 3 EL Pinienkerne und Parmesan gegeben sowie 1 Knoblauchzehe, 1/2 TL Salz und etwas frisch gemahlenen Pfeffer.Die End- Menge ist dann so etwa ein gut halbvoller Pürierbecher. FERTIG.ENJOY!(Ich habe an diesem Abend etwa einen Müllsack voll Basilikum, 2l Öl, ein knappes Pfund Käse und 5 Tüten Pinienkerne verarbeitet, puh! Aber nach Eichhörnchen-Art setzt die gefüllte Vorratskammer Glückshormone frei, das rechtfertigt die Arbeit.Danke an Thomas, aus dessen Gärtnerei das Basilikum stammt, und Judith, die es heimgebracht und beim nervtötenden Blätterzupfen geholfen hat!)
    Zum Servieren rühre ich etwas Pesto zuerst mit ein, zwei EL Nudelwasser sämig und vermische es dann mit den gekochten Nudeln.Das Pesto kann man im Glas (im Kühlschrank) gut aufheben, aber obendrauf muß immer ein Ölspiegel stehen!

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