Mittwoch, 24. November 2010

Bevor es los geht...

... mit dem Advent und mit der Zeit der üppigen Gerichte, der Plätzchenteller und weihnachtlichen Gelage muss ich noch schnell ein ganz spartanisches, puristisches, aber unglaublich gutes Rezept loswerden. Zwei Rezepte, um genau zu sein, die ganz grandios gut zusammenpassen: Knäckebrot mit Tapenade.
Das Rezept für die Tapenade habe ich vor einigen Jahren von Rosemarie, einer begnadeten provençalischen Köchin, feierlich überreicht bekommen, und gebe es hiermit in der Hoffnung weiter, dass es von den Nachkochern so in Ehren gehalten wird wie von mir.



Tapenade ist eine Paste aus Oliven und Kapern, die man als Brotaufstrich verwendet und die man sehr gut zum Aperitif reichen kann mit Grissini oder knusprigen Baguette-Scheiben oder eben mit selbstgemachtem Knäckebrot. Der Name kommt von dem provençalischen Wort für Kaper, tapenó, und Rosemaries Tapenade ist eines dieser Rezepte, das so einfach und so schnell gemacht ist, dass man eigentlich ständig ein Glas davon im Kühlschrank haben sollte, dass es aber gleichzeitig auch so gut ist, dass dieses Glas meist seinen Entstehungstag nicht überdauert. Für mich schmeckt diese Tapenade nach einem Sommer in Südfrankreich, nach Gemüsemärkten unter Platanen, einem kleinen Häuschen neben Weinhängen und Kirschbäumen und langen Abendspaziergängen. Und ich bin davon überzeugt, dass man das auch schmeckt, wenn man noch nie in Frankreich war.


Das Knäckebrotrezept stammt aus Dänemark, ich habe es von einer guten Freundin mitgebracht bekommen und leicht modifiziert (z.B. keine Kürbiskerne verwendet wie eigentlich vorgesehen, weil ich Kürbiskerne nicht leiden kann, dafür Schwarzkümmel hinzugefügt, weil ich Schwarzkümmel liebe). Außerdem verwende ich zur Zeit lieber Dinkel- statt Weizenmehl, da Dinkel im Gegensatz zu Weizen basisch und weniger überzüchtet ist.  Wichtig für für beide Rezepte ist die Qualität des Olivenöls. Ich habe das Glück, einen Olivenölimporteur in der nächsten Verwandschaft zu haben, weshalb sich in unserem Haushalt zu jeder Zeit mindestens ein 5-Liter-Kanister besten kaltgepressten griechischen Bio-Olivenöls befindet. Ein Zustand, an den man sich wirklich schnell gewöhnt....
Aber jetzt zu den Rezepten:



Dänisches Knäckebrot (Knækbrød)
(das Rezept ist in Dezilitern angegeben, und ich habe es nicht umgerechnet, da es sich mit einem Messbecher ganz gut abmessen lässt...)
Den Ofen auf 200°C vorheizen.
1 dl Haferflocken mit
1 dl Sonnenblumenkernen
1 dl Sesamsamen
1/2 dl Schwarzkümmel
3 1/2 dl Mehl
1 TL Backpulver
1 dl Olivenöl
2 dl Wasser in eine Rührschüssel geben und mit der Küchenmaschine zu einem Teig verarbeiten. Die Hälfte des Teigs zwischen zwei Backpapierlagen geben und möglichst dünn ausrollen. Die obere Backpapierlage entfernen, auf einem Blech in den Ofen schieben und ca. 20 Minuten backen. Mit der zweiten Hälfte des Teigs genauso vorgehen. Die gebackenen Platten vorsichtig in kleinere Stücke brechen und in einer Blechdose aufbewahren.


Tapenade
250 g schwarze Oliven mit
250 g Kapern
3 Sardellenfilets
1-2 Knoblauchzehen
2 TL Zitronensaft
schwarzem Pfeffer
1 Schluck Cognac oder Whiskey und
ca. 150 ml Olivenöl
in den Mixer geben (oder in einen Mixbecher und mit dem Stabmixer mixen). Nicht zu lange mixen, die Mischung sollte nicht homogen, sondern noch etwas stückig sein. Abhängig von den verwendeten Oliven und Kapern eventuell noch etwas Olivenöl nachgeben. In Marmeladegläsern hält sich die Tapenade (theoretisch) mind. zwei Wochen, dafür nach dem Abfüllen mit einer Schicht Olivenöl 'versiegeln'.

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