Freitag, 3. September 2010

Herbst


Die Lust auf heiße Schokolade wächst, die Fenster werden nicht mehr länger als nötig geöffnet, morgens trinkt man seinen Tee in eine Wolldecke gewickelt, und auf den Webeplakaten der Stadt werden Dirndl angepriesen.

Es lässt sich nicht mehr verleugnen, der Sommer ist vorbei.

Kein Grund, traurig zu sein. Denn: jetzt kann man wieder Strumpfhosen und Stiefel aus dem Schrank kramen, mit dem Fahrrad durch vertrocknetes Laub fahren dass es nur so knistert, und sich auf alle kulinarischen Genüsse freuen, die der Herbst so mit sich bringt: Artischocken, Pilze, Kürbis, Schwarzwurzeln und Feldsalat; Federweißer und Trüffel; Brombeeren, Feigen, Maroni, Quitten, Birnen und Zwetschgen.

Ich nutze die Gelegenheit, noch kurz über die Getränke-Entdeckung des Sommers zu berichten: Kokosmilch.

Klingt erst mal simpel, aber ich spreche nicht von den vertrockneten, braunen, haarigen Gebilden, die es hierzulande ab und an zu kaufen gibt, die man nach langem hin- und herüberlegen mit der Bohrmaschine anbohrt um an einen minimalen Rest von ranzig schmeckender Flüssigkeit zu gelangen und sich dann mit der Laubsäge bis zum trockenen Fruchtfleisch vorzuarbeiten. Ich spreche auch nicht von der halb fest / halb flüssigen Substanz, die in Dosen und Tetrapaks erhältlich ist, aus einer Mischung von Kokosfleisch und -milch besteht und sich gut für Currys und Suppen eignet. Ich spreche von der Trinkkokosnuss. Diese wird, im Gegensatz zur oben angesprochenen braunen, 12 Monate gereiften Kokosnuss bereits nach 6 Monaten geerntet und enthält kaum Fruchtfleisch, fafür aber eine Menge erfrischende, für meine Begriffe völlig Kokos-untypisch fruchtige, gehaltvolle Milch. Gut gekühlt vielleicht das beste Getränk, dass ich diesen Sommer probiert habe.

Erhältlich in ausgesuchten Bars und gut sortierten Märkten oder im Internet-Versand.
Und um den absolut unökologischen Transport um die halbe Welt wieder einigermaßen wettzumachen (immerhin zeichne ich mich nur für den Transport von genau 2 Nüssen verantwortlich), werde ich mich in nächster Zeit heimischen Produkten widmen, die ja wie erwähnt gerade auch in Fülle vorhanden sind...

Ich freue mich auf Zwetschgendatschi, Kürbissuppe, Trüffel-Nudeln, Quittengelee und Pfifferling-Risotto. So, und jetzt habe ich es tatsächlich geschafft, mir selbst Hunger herbeizuschreiben. Mal sehen, was der Kühlschrank so hergibt...

2 Kommentare:

  1. Ein Hoch auf den Herbst und die Erinnerungen an Kokosmilch!
    "Boah, hat der bei dir auch so viel reingetan?"

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  2. Hihi... das hatte ich ja fast schon wieder vergessen...
    Ich finde übrigens, du gibst ein sehr schönes Trink-Model ab! Das ganze müssen wir unbedingt mal mit einem Guinness wiederholen! Oder noch besser: ein Whisky-Special...

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