Samstag, 2. Juli 2011

Wenn ich mal groß bin...

 ...dann werd ich ein eigenes Restaurant haben. Das weiß ich schon, seit ich mit zwölf mein erstes Eckart-Witzigmann-Rezept ausprobiert habe. Es waren Topfen-Palatschinken, das weiß ich noch, und ich habe vier
Stunden dafür gebraucht. Aber ich hatte vier Stunden lang einen Riesenspass. Oder vielleicht weiß ich es sogar schon länger, vielleicht,
seit ich mit vier Jahren von einem Küchenstuhl aus meine ersten Haferflocken-Schoko-Kekse erfunden habe. Auch wenn ich mich zwischenzeitlich mit diesem und jenem, sowie einem ausgiebigen literaturwissenschaftlichen Studium beschäftigt habe, hat sich an diesem Plan über die Jahre nichts geändert.


Und so kann ich nun stolz verkünden, dass ich seit einer Woche ganz aktiv daran arbeite, diesen Plan irgendwann mal in die Tat umsetzen zu können: Ich lerne kochen. Also so richtig. An einem Londoner College für Culinary Arts. Ist das nicht aufregend? Ich finde es jedenfalls sehr aufregend, und ihr könnt euch darauf einstellen, liebe Leser, dass ich in Zukunft ab und an davon berichten werde. In dieser ersten Woche haben wir uns mit Gemüse beschäftigt, mit verschiedenen Garmethoden und Schnittechniken, ich sage nur julienne, brunoise, paysanne, und wem das jetzt nichts sagt, den werde ich auch nicht weiter damit langweilen.



Kaum dass Wochenende ist, vermisse ich die Großküche, und habe mich deshalb heute in meine kleine eigene Küche gestellt und Kuchen gebacken. Ich vermeide die Bezeichnung Cupcakes, obwohl es eigentlich welche sind, aber besagtes Gebäck ist hier in London zur Zeit demaßen 'in', dass es mir irgendwie widerstrebt, mich dieser Mode anzuschließen. Und weil es mir immer ein wenig suspekt ist, wenn mein Essen rosa glitzert, habe ich die Küchlein auch nur mit Zitronengelee abgeglänzt und kein hierzulande so beliebtes Icing daraufgeschmiert, auch wenn sie dadurch natürlich etwas langweiliger aussehen.



Die Küchlein bestehen aus einer Kombination meiner Lieblingskuchen: Schoko- und Käse-, und weil es so schöne Erdbeeren gab, sind davon auch noch welche drin. Weil ich sie morgen zu einer Sunday-Afternoon Tea-Einladung mitbringen werde, möchte ich mich mit diesem Rezept außerdem bei der schönen Initiative Sonntagssüß beteiligen.

Es grüßt
Eure Profi-Köchin-in-spe



Schoko-Käsekuchen-Erdbeer-Küchlein
(ergibt 24 Stück)

Für den Schokoteig
120 g Butter mit
140 g dunkler Schokolade im Wasserbad schmelzen.
2 Eier und
1 Eiweiß mit
150 g Zucker schaumig rühren, die Schokomasse und
140 g Mehl vorsichtig einrühren, bis alles homogen ist.

Für den Käsekuchenteig
100 g Butter mit
50 g Zucker schaumig rühren, nacheinander
1 Ei und
1 Eigelb unterrühren.
1 EL Vanillezucker und
2 EL Stärke unterrühren, zum Schluss
250 g Quark hineinrühren.

Den Ofen auf 175°C vorheizen. Eine Muffinform mit Papierförmchen auslegen, pro Förmchen ca. 1 gestrichenen EL Schokoteig als Boden einfüllen, darauf 1 TL von
300 g kleingeschnittenen Erdbeeren verteilen, darauf 1 guten EL der Käsekuchenmasse, glattstreichen und obenauf in die Mitte noch einen kleinen Klecks (gestrichener TL) Schokoteig geben. Etwa 35 Minuten backen. Wenn gewünscht, mit etwas erhitztem
Gelee, z.B. Zitrone, Quitte oder Aprikose, bepinseln. Ansonsten könnte ich mir auch noch ein nicht zu dickes Icing aus Butter, Puderzucker, und Kakaopulver vorstellen.
Die Küchlein schmecken übrigens am besten aus dem Kühlschrank, finde ich.

2 Kommentare:

  1. oh, wie toll!!! ja bitte, viel berichten von deinem kochstudium! bin gespannt und den mut zu eigenen kreationen stellst du ja schon jetzt unter beweis :)

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  2. oh, ich bin nicht sicher, ob es wirklich hüpfe heißt. wahrscheinlich nicht ;) und deswegen sag ich jetzt einfach mal: ihr küchleins willkommen! und auch ich bin sehr gespannt auf deine erlebnisse in der küche!! herzlgr. frl.

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