Freitag, 26. Oktober 2012

Der Sommer - Teil 1

Mein Bericht über den Sommer wächst und wächst, ist mir geradezu über den Kopf gewachsen und zu einem mittelschweren Monster herangewachsen. Um jenes Monster zu bändigen, wird es in mehrere Teile geteilt.
Los geht's mit einem Grillabend im Juli bei dem spontan ein gegrilltes Dessert entstand, das so perfekt, so wunderbar einfach und doch geschmacklich komplex, so auf der Zunge zergehend und Glücksgefühle auslösend war, dass es einen Ehrenplatz auf diesem Blog verdient:

*Auf Rosmarin gegrillter Weinbergpfirsich mit Sahneeis*

Beim Essen musste ich immer wieder an eine Stelle aus Nigel Slaters Buch Toast denken, in der er das Geschmackserlebnis beim Verzehr seines ersten Kartoffelgratins beschreibt.
Für die sahnig-cremige Kombination von warmem Pfirsich und Sahneeis, in seiner Simplizität nun wirklich genial (ich sage nur #Nimm3), ist sein Vergleich ähnlich zutreffend.
Und da ich es auch nicht schöner in Worte fassen kann als Mr. Slater, überlasse ich ihm das Wort:
The handwritten menu offered familiar things – chicken-liver pâté and onion soup – but also things that were new to me: chicken baked with Pernod and cream, salmon with dill sauce, and lamb with rosemary and apricots. I chose chicken with tarragon sauce. Andy had the veal paupiette, which arrived the size of a Cornish pasty and with a dark, sticky sauce flecked with matchsticks of tongue, parsley and gherkins.
Then something came along that was to change everything. It was the simplest food imaginable, yet so perfect, so comforting, soothing and fragrant. The dish contained only two ingredients. Potatoes, which were thinly sliced and baked in cream. There was the subtlest hint of garlic, barely present, as if it had floated in on a breeze.
That pommes dauphinoise, or to give its correct title, pommes à la dauphinoise, was quite simply the most wonderful thing I had ever tasted in my life, more wonderful than Mum’s flapjacks, Joan’s lemon meringue, and a thousand miles away from anything I had made at college. Warm, soft and creamy, this wasn’t food that could be a kiss or hug, like marshmallows or Irish stew, this was food that was pure sex.
(Nigel Slater, Toast.)
Ein schönes Buch. Wer es nicht kennt: sofort auf die Weihnachtsliste setzen! Zusammen mit der Verfilmung mit Helena Bonham Carter und Freddie Highmore.

Ihr könnt euch vorstellen, dass jetzt in der kalten Jahreszeit ein solches Dessert das Herz höher schlagen lässt. (Um einigermassen saisonal und ökologisch vertretbar zu bleiben, empfehle ich dann allerdings Pfirsiche aus der Dose)
Zum Nachmachen:
einige (Weinberg-)Pfirsichhälften mit
ein paar wenigen Rosmarinnadeln spicken, auf den Grill oder in eine Grillpfanne legen, einige Minuten brutzeln lassen, bis sie innen warm sind, mit
Sahneeis (wir sind heute faul und kaufen das Eis), notfalls auch Vanille-, aber Sahne- ist puristischer und passt besser, servieren.


2 Kommentare:

  1. Yummy!! Tolle Idee mit dem Rosmarin zum Pfirsich.

    Von einer Freundin hatte ich letztens Aprikosenmarmelade geschenkt bekommen, die mit Rosmarin gewürzt war. Super lecker.

    LG

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  2. Weinbergpfirsiche sind sowas von lecker! Kann ich mir sehr gut vorstellen mit dem Rosmarin, schmeckt bestimmt klasse.

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