Donnerstag, 29. September 2011

Challenge, oder: Meine erste dreistöckige Torte


Angeregt von Sarahs Torten und Cupcakes habe ich mich für den Geburtstag meines Bruders an meine erste dreistöckige Torte gewagt. Und bin mit dem Ergebnis wirklich sehr zufrieden (und mein Bruder erst...).
Sie besteht aus drei verschiedenen Böden, ganz unten der Zitronenkuchen mit Lemon-Curd-Füllung von Sarah, wobei ich das Lemon Curd selbst gemacht habe (geht ganz schnell), darüber ein Schoko-Haselnuss-Kuchen mit Schokomousse, und darüber ein Orange-Ingwer-Kuchen mit Zimtcreme. Dabei bin ich für jeden Kuchen vom selben Basisrezept ausgegangen, um jeweils nur einmal Butter und Eiweiß schaumig rühren zu müssen, und habe dann die Masse in drei geteilt und die jeweiligen Geschmackszutaten zugefügt. Mein Bruder ist kein großer Fan von Fondant-Überzügen, weshalb ich mit den Cremes, die ich für die Füllungen verwendet habe, auch die Außenseite der Kuchen bestrichen habe. Und um puristisch zu bleiben (zumindest soweit das bei einer dreistöckigen Torte möglich ist), als Deko nur Brombeeren und Himbeeren - hier gibt es tatsächlich immer noch britische Himbeeren, und die schmecken soooo gut!
Die Torte sieht nicht nur ganz gut aus, sondern (und das ist ja bei so aufwändigen Kuchen leider oft nicht der Fall) schmeckt auch ganz fantastisch. Die einzelnen Kuchen sind dicht genug, um das Gewicht zu tragen, aber auch nicht zu trocken und nicht zu süß. Und die Entdeckung des Tages ist die Frischkäse-Lemon-Curd-Füllung. Der Wahnsinn. Die könnte man einfach nur so löffeln.
Ich glaube, ich werde in nächster Zeit öfter mal Torten machen...




Dreistöckige Torte mit Zitronen-, Schoko- und Orangen-Ingwer-Kuchen
(Durchmesser 24, 18 und 14 cm)

Für die Kuchen:

9 Eiweiß mit
260 g Zucker und
1 Prise Salz steif schlagen.

530 g Butter (Zimmertemperatur) mit
260 g Zucker schaumig schlagen und nach und nach
9 Eigelb sowie
2 Msp. Vanillepulver hineinrühren.

Den Ofen auf 170°C vorheizen. Die beiden Massen jeweils in drei Teile teilen (Verhältnis ca. 45% - 35% - 20%).
In die 45%-Buttermasse
90 ml Zitronensaft und den
Abrieb von 1 Zitrone rühren, dann abwechselnd die 45%-Eiweißmasse und
240 g Mehl darunterheben.
Den Boden einer 24cm-Durchmesser Form mit Backpapier auslegen, ca. 40 min backen.

In die 35%-Buttermasse
2 EL Kakao (gesiebt) sowie
60 g Zartbitterschokolade (im Wasserbad aufgelöst) und
2 EL Rum rühren, dann abwechselnd die 35%-Eiweißmasse und
100 g Mehl und
100 g gemahlene Haselnüsse darunterheben.
Den Boden einer 18cm-Durchmesser Form mit Backpapier auslegen, ca. 30 min backen.

In die 20%-Buttermasse
Saft und Schale von 1/2 Orange und
2 EL kandierten Ingwer (kleingehackt) rühren, dann abwechselnd die 20%-Eiweißmasse und 
100 g Mehl darunterheben.
Den Boden einer 18cm-Durchmesser Form mit Backpapier auslegen, ca. 30 min backen.
Alle drei Böden noch warm aus der Form stürzen und umgekehrt auskühlen lassen.

(Ich habe übrigens die beiden kleineren Kuchen aus Mangel an Kuchenformen in passender Größe in beschichteten Töpfen gebacken - funktioniert auch prima...)

Für die Füllungen:

Für die Zitronenfüllung
100 g Butter mit
20 g Puderzucker schaumig schlagen.
120 g Frischkäse einschlagen, dann
120 g Lemon Curd (Rezept folgt im nächsten Eintrag) und die
abgeriebene Schale 1/2 Zitrone einrühren.

Für die Schokomousse-Füllung habe ich mein altbewährtes Rezept für Schokomousse für Notfälle verwendet, die Mousse im Kühlschrank fest werden lassen und zum Bestreichen mit etwas flüssiger Sahne kurz und vorsichtig cremig gerührt. (Noch besser wäre es wahrscheinlich, die Mousse nicht komplett fest werden zu lassen)

Für die Orangenfüllung
50 g Butter mit
10 g Puderzucker schaumig schlagen.
60 g Frischkäse und
2 Msp. Zimt einschlagen.

Die ausgekühlten Kuchen jeweils halbieren, etwa 1/2 cm dick mit den zugehörigen Cremes bestreichen und wieder zusammensetzen. Dann rumdum außen bestreichen und die drei Torten übereinandersetzen. Wenn gewünscht, mit Himbeeren und Brombeeren dekorieren.




Freitag, 23. September 2011

Bittesehr

Nach überwältigender Nachfrage ;-) hier das Rezept für das Brennessel-Apfel-Risotto:

1/2 Zwiebel in kleine Würfel schneiden und in
2 EL Butter anschwitzen.
ca. 100g Arborio Reis (oder anderen Risottoreis) dazugeben und kurz mitdünsten. Mit
60 ml Weißwein ablöschen, unter Rühren dünsten, bis der Reis den Wein aufgesogen hat.
60 ml Apfelsaft nachgießen, wieder warten, bis der Reis die Flüssigkeit aufgenommen hat. Genauso nach und nach insgesamt
120-140 ml heißer Brühe (ich habe selbstgemachte Fischbrühe verwendet, genauso geht Gemüse- oder Hühnerbrühe, je nachdem was zum Risotto serviert wird) einrühren. Nebenbei
1 Apfel schälen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Zusammen mit der vorletzten Portion Brühe ins Risotto geben und mitköcheln lassen. Außerdem
4-5 Stengel junge Brennessel (kann man auch selber sammeln gehen, vorsicht, nur mit Tuch oder Handschuh anfassen!) 1-2 min in etwas Salzwasser kochen, abgießen, die Blätter (jetzt ungefährlich) von den Stengeln zupfen und mit
40 ml Brühe im Mixer pürieren. Das Risotto mit
Salz und Pfeffer abschmecken, das Brennesselpüree und
1 EL Butter einrühren und sofort servieren.
(Nach Belieben das Risotto mit einigen kross gebratenen Bacon-Würfeln dekorieren.)


Freitag, 16. September 2011

Ein Menü

Da wir im College nach zehn Themen-Wochen (Gemüse, Saucen, Geflügel, Lamm, Rind, Schwein, Fisch, Pasta, Bäckerei, Patisserie) jetzt dazu übergegangen sind, ganze Menüs zusammenzustellen und zu kochen, dachte ich mir, ich berichte mal von meinem letzten Menü. Vorgabe war, ein vier-Gänge-Menü für zwei Personen zu erstellen - der erste Gang sollte eine Consommé mit beliebiger Einlage sein, als zweiten Gang sollten wir die am Vortag selbst gerupften (!) und ausgenommenen (!) Tauben verwenden, als Hauptgang Rotzunge (übrigens momentan mein Lieblingsfisch), und als Nachspeise eine Birnen-Tarte mit Crème Anglaise. Weitere Vorgabe war, die saisonalen Zutaten Holunderbeere, Pfifferlinge, Trompetenpilze, Rote, Goldene und Gestreifte Bete, Bramley Apfel, Brennessel und Haselnuss sinnvoll im Menü unterzubringen. Zeit: 6 Stunden.
Here's what I came up with (wie der Engländer sagen würde):

Consommé mit Leberspätzle
***
Confierte Taubenbrust, warmer Salat von Roter, Goldener und Gestreifter Bete und gerösteten Haselnüssen, gebratene Pfifferlinge und Trompetenpilze
***
Rotzungenfilets in der Pfanne gebraten, Brennessel-Apfel-Risotto, Apfelchips, Rote-Bete-Sprossen
***

Holunder-Birnen-Tarte, Haselnuss-Ahorn-Parfait, pochierte Rotwein-Birne, Crème Anglaise mit Nelken


Komplett zufrieden war ich nach den sechs Stunden nicht - die Consommé hätte klarer sein können, die Leberspätzle intensiver gewürzt. Trompetenpilze sind nicht so meins, die Bete haben beim Marinieren leider ein bisschen ihre Farbe verloren und die Taube war etwas zu lang gegart. Besser wurde es dann mit dem Hauptgang - die Kombination Apfel-Brennessel ist eine fantastische Entdeckung, das Gericht würde ich mir am liebsten patentieren lassen - und die Nachspeise war, abgesehen von der Crème Anglaise, die es nicht unbedingt gebraucht hätte, auch ein Glanzstück. Alles in allem durchaus zufriedenstellend.

Jetzt seid ihr dran, liebe Leser (man muss ja hier mal ein bisschen die Kommunikation ankurbeln): Welches Gericht gefällt euch am besten, bzw. welche Rezepte soll ich posten?

Freitag, 9. September 2011

Ein Ausflug nach Brighton











So lässt sich's leben.

Rezept gibts heute keins, denn in Brighton auf dem Pier muss man Fish & Chips essen.

Sonntag, 4. September 2011

Heute mal einfach


Nach dem komplizierten Croissant-Rezept heute mal wieder was ganz schnelles einfaches: Butterbohnensalat mit Thunfisch. Butterbohnen, im Deutschen meist Limabohnen genannt (aber von mir als Butterfanatikerin natürlich lieber als Butterbohnen bezeichnet), sind mal wieder eine Neuentdeckung von mir, und ich finde sie machen richtiggehend süchtig. Das Rezept hingegen hat eine laaange Geschichte. Es stammt aus der Zeit, als ich noch im tollsten Kino der Welt arbeitete, und einmal im Jahr, beim Mitarbeiterfest, monströse Antipastiplatten vom ortsansässigen Italiener bestellt wurden. Ein sehr ähnlicher Bohnensalat war fester Bestandteil dieser Antipastiplatten, und immer wenn ich ihn jetzt selbst mache, denke ich an die vielen schönen Filme, die ich in diesem Kino gesehen habe, und an die netten Leute, mit denen ich dort gearbeitet habe. Aber jetzt genug der pathetischen Reminiszenzen, und schnell das Rezept niedergeschrieben:

Butterbohnensalat mit Thunfisch
gewünschte Menge getrocknete Butterbohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen, am nächsten Tag ca. 2 Stunden kochen, dann abgießen.
Thunfisch (aus der Dose) abgießen und untermischen.
Rote Zwiebel in möglichst feine Scheiben schneiden,
glatte Petersilie grob hacken, beides untermischen. Dressing herstellen aus
7 EL Olivenöl
4 ELWeißweinessig
1 TL Dijon-Senf
1 Prise Zucker
2 Prisen Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer. (am besten alles in ein Marmeladeglas füllen und kräftig schütteln).
Unter den Salat mischen und 1-2 Stunden marinieren lassen, dabei immer wieder durchmischen.

Wie auf dem Foto zu sehen, gab es den Salat bei mir diesmal mit einem Bagel, und ich muss sagen, das war eine erstaunlich gute Kombination. Was mich daran erinnert, dass ich schon lange mal wieder Bagels selbst machen wollte. Aber damit warte ich bis zu einem der nächsten Einträge...